Update (2) Tastatur mit Retrobrite Experience und neue Grafikkarte

Die neue Tastatur

Für den PC5 fehlte mir noch eine originale Atari Tastatur. Die habe ich nun mittlerweile gefunden und Sie bedurfte dann doch einer gewissen Überarbeitung. Die näcshten 3 Bilder zeigen den vorherigen Zustand. Da das "gute" Stück aus billigstem Vollplastik ist -> Ist Sie wie üblich stark vom Gilb angegriffen.

Eine originale Atari PC Tastatur (102 Tasten) Rechte Seite von oben - Nahaufnahme Linke Seite von oben - Nahaufnahme
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Der Vergilbungszustand / Befall ist auf den folgenden 4 Bildern noch besser zu erkennen. Man sieht deutlich (an den Tasten z.B.) wo Tageslicht ungehindert Zugang hatte und wo nicht (wo bspw. die Kante des Gehäuses den unteren Bereich der "Leertaste" erfolgreich abgedeckt hat). Ausserdem kann man prima die Farbe der Innenseite mit der Farbe der Aussenseite vergleichen. Die sollten nämlich identisch sein :-)

Tastatur : Obere und untere Gehäuseschale (1) Tastatur : Obere und untere Gehäuseschale (2)
Demontierte Tasten Detailaufnahme der Leertaste
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Auch das Innenleben bzw. die Technik des Keyboards sieht nicht besonders aussergewöhnlich aus. Wenigstens die Tastatur Switche machen einen recht ordentlichen Eindruck. Der Rest ist wirklich billigste Massenware. Die komplette Tastatur knarzt und quietscht wenn man das Gehäuse auch nur leicht verbiegt (im zusammen gebauten Zustand). Auch die Platine auf denen die Komponenten sitzen, biegt sich bereits unter dem Eigengewicht und den Switchen wenn man Sie hochhebt. Nichts desto trotz gehört diese eben zu dem PC5 und deshalb ran ans Werk. Hier noch ein paar Details zum Innenleben: Hersteller ist laut Beschriftung "DAH YANG" mit dem Modelltype : K157S RV.2.1 780819. Dieser Hersteller aus Taiwan hat wohl für viele OEMs Tastaturen hergestellt. Zumindest hat dieses Modell die Besonderheit des XT/AT switches. Somit kann man dieses Modell an XTs und ATs betreiben.

Tastaturplatine - ausgebaut Tastaturplatine - Nahaufnahme Tastaturplatine - Herstellerprägung
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Zum Testen der Verträglichkeit des Materials mit dem Haarbleichmittel (welches 12 % Wasserstoffperoxid enthält) habe ich eine Taste über einen Tageslicht immer wieder mit dem Mittel bestrichen (pur). Das Ergebnis war nicht schlecht (Folgebild 1) aber mühselig. In der Sonnte trocknet das Mittel sehr schnell aus und man muss immer wieder nachstreichen. Da man dazu besser Handschuhe tragen sollte - War das die häufigste Tätigkeit an dem Tag (Handschuhe an / aus). Die Taste war unversehrt und so entschloss ich mich dann eine Plastikwanne mit Wasser zu füllen und soviel Mittel dazugegeben, das es sich gerade noch auflöst, also quasi eine gewisse Sättigung zu erzeugen (Folgebild 2). Dann alle Komponenten und mehrmals täglich (über 2 Tage) die Buchstabensuppe umrühren. Nach Entnahme sah das Ergebnis vielversprechend aus. Der Gilb war deutlich geringer wenn auch nicht komplett verschwunden (Folgebild 3-6).

Tasten, eine gebleicht die andere nicht Buchstabensuppe - Komponenten im Bleichbad Nach dem Bleichbad - Trocknen
Tastatur - Bereich LED Anzeige Unterteil - Linke Seite Unterteil - Rechte Seite
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Mühsam war dann doch die Endreinigung mit klarem Wasser und Zahnbürste. Auch das Trocknen (wenn man gleich weitermachen möchte) ist bei 102 Tasten doch eine gewisse "Strafarbeit" :-). Das Folgebild 2 zeigt schon das ordentliche Ergebnis für die Tasten. In Folgebild 3 ist schon alles zusammen gestellt für die abschließende Endmontage.

Tasten - Endreinigung und Trocknen Tasten - Detailaufnahme Alles fertig für den Zusammenbau
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Und wenn ich schon mal dabei bin - Gleich die nächste Strafarbeit : Reinigung der Anschlussleitung. Das ist auch eine sehr nette Tätigkeit. Aber nach alle der Arbeit mit den Kunststoffkomponenten reicht hier ein wenig Geduld und Seifenlauge für ein schönes Ergebnis.

Anschlussleitung der Tastatur (1) Anschlussleitung der Tastatur (2) Anschlussleitung der Tastatur (3)
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Der Zusammenbau ist nicht wirklich schwierig. Zuerst das Logikboard der Tastatur in die Unterschale einsetzen, die Anschlußleitung befestigen und korrekt verlegen (insbesondere auf den Sitz der hoffentlich intakten Zugsperre achten) und alles mit der Oberschale verschrauben.

Logikboard in Unterschale Oberschale montiert - Linke Seite Oberschale montiert - Rechte Seite
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Die Tasten sind auch relativ einfach zu befestigen durch das zentrale "Kreuz" in der Mitte jeder Taste. Diese sitzen auch recht ordenlich und wackeln nicht. Ist irgendwie beruhigend so ein Tastaturpuzzle :-) Entspricht für mich dem ganzen Ansinnen dieses Hobbies - Etwas anderes machen als bei der Arbeit und "Runterkommen". Folgebild 3 zeigt schon die fertige Tastatur inklusive des wieder angebrachten Labels für die LED Leuchten.

Montage der Tasten (1) Montage der Tasten (2) Erstes Bild der fertigen Tastatur
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Das abschließende Ergebnis überzeugt wie in den Folgebildern zu sehen. Für meinen Geschmack mehr als ausreichend. Bleibt die Frage ob sich dieser Aufwand lohnt ? Das ist immer die Frage die mein "Verstand" mir stellt. Ich glaube mittlweile, dass die Frage schlicht falsch ist. Die Frage sollte sein : "Bin ich zufrieden mit dem was ich tue und kann ich daraus neue Kraft und Freude schöpfen, die mir einen Puffer für stressige Alltagssituationen bereit stellt ?". Für mich ist das die Haupterkenntnis eines Hobbies... Egal welches. Ausgleich schaffen für Belastungen. Meinen Ausgleich ziehe ich eben aus der Aufarbeitung von alten Computern. Und damit heisst die Antwort auf die erste Frage: Ja....Möge jeder seinen Ausgleich finden :-)

Fertige Tastatur (1) Fertige Tastatur (2) Atari PC5 mit überarbeiteter Original Tastatur
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Zum Abschluß noch ein Update der Grafikkarte

Das Upgrade mußte dann auch noch sein.... Die im PC verbaute Grafikkarte von Realtek ist eine, zu der damligen Zeit, übliche 16 Bit VGA Grafikkarte. Aus meiner Erinnerung war damals die Einführung des TSENG ET4000 Grafikchipsatzes eine kleine Revolution. Diese war unglaublich schnell im Text- aber eben auch im Spiele und Windows Modus. So eine mußte nun her. Ich weiß das viele Retro Hobbyisten Rechner immer am liebsten im Originalzustand belassen würden. Das ist für mich aber überhaupt kein Thema. Die Industrie hat genau die Option der "Erweiterung / Verbesserung" geschaffen, die ich gerne nutze um bessere Ergebnisse mit dem Rechner erzielen zu können. Deswegen sehe ich bei Erweiterungskarten oder -optionen überhaupt kein Problem. Deshalb montiere ich auch gerne bessere Grafikkarten oder eben auch den XT-IDE Adapter (zwar sind alte Platten vom Sound her echt klasse... Gehen aber leider zu oft beim Transport kaputt).

Zurück zum Thema : Es durfte natürlich bei diesem Modell keine normale "No Name" China Variante sein (obwohl auch schon damals viele Komponenten der Markenhersteller eben auch schon in Fernost gefertigt wurden). Das entspricht wiederum nicht meinem Anspruch für diesen seltenen PC. Ich habe mich für eine Orchid Technology Variante entschieden. Problematisch ist die Beschaffung, da die Karten in Deutschland horrende Preise haben -> Bin ich den Weg des Importes aus Amerika gegangen. Mittlerweile klappt das ganz gut mit dem internationalen Versand wenn die Customs Clearing (Zoll und Versand) bereits im Kaufpreis ausgewiesen sind.

Für unter 50% des deutschen Marktpreises und mit "nur" 10 Tage Wartezeit, kam die Karte gut verpackt und unversehrt an. Das Restreisiko bleibt natürlich. Falls die Karte defekt ist lohnt sich der "Rückversand" natürlich nicht. Aber diese Tatsache gilt auch für Deutschland. Die meisten Karten werden ja von Privat veräußert, ohne jegliche Gewährleistung.... Hier also die ersten Fotos :

Orchid Päckchen aus den USA Unboxing der Karte Erstes Detailfoto
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Es handelt sich um das Modell "ProDesigner IIs". Für diese Karten bekommt man auch noch die Bedienungsanleitung als PDF. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei alter Hardware. Folgebild 1 zeigt die Rückseite mit einem Siegel von Alldata (Vielleicht war das auch der Distributor). Wie man auf Folgebild 3 sehen kann - Ist auch diese Karte bereits in Honk Kong gefertigt worden. Ich konnte nicht zu 100% herausfinden, in welchem Land die "Orchid Technology" angesiedelt war. Aber im Handbuch zeigt das Impressum "Fremont CA". Spricht für Kanada. Hier noch ein paar Detailfotos der Rückseite.

Rückseite der Karte Qualitätssiegel und evtl. die Seriennummer Fabrikationsnummer und Herstellungsland
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Auf der Karte befinden sich einige Jumper und and der Anschlußseite (Slotblech) 4 Dip Switches.

Jumper für IRQ 2 Jumper für CMP 4 DIP Switches
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